Konzert: Montag 22. Mai
Beginn: 20.00 Uhr
Reservation: omanut@omanut.ch Tel. 044 915 28 63
Eintrittspreise: 20.-/15.- für Omanutmitglieder
Abendkasse und Bar: eine Stunde vor Beginn, Tel 044 251 22 80
Weitere Informationen: omanut.ch
Friedl Dicker ist im Kriegswinter 1918/19 wohl über ihre enge Freundin Anny Wottlitz in ein Komponistenseminar von Arnold Schönberg gekommen. Ihr berichtete sie auch ausführlich über ihre Verbindung zum Musiker Stefan Wolpe, den sie am Bauhaus kennengelernt hatte: „Stefan ist überhaupt ein Glück. Und neben ihm kann man , will man sich nur öffnen, wohl zu ‚wahren‘ Leben kommen.“ Der um einige Jahre jüngere Wolpe schwärmte für Friedl Dicker und widmete ihr einige seiner Kompositionen, deren Manuskripte heue im Archiv der Paul Sacher Stifung in Basel liegen. Die Musikwissenschaftlerin Heidy Zimmermann hat den Nachlass aufgearbeitet und über das Freundespaar publiziert. Dessen letztes gemeinsames Projekt beschreibt sie als „eine der neuen Sachlichkeit verpflichtete Kurzoper aus sieben Szenen, in denen bekannte (vor allem jüdische) Witze und Erzählungen pointenreich dargeboten werden. Das Dicker und Wolpe hier eng zusammengearbeitet haben, ist auch vor dem Hintergrund ihrer jüdischen Herkunft zu sehen – ein Faktor, der seit Mitte der 1920er Jahre an Bedeutung gewann und schliesslich als verbindendes Schicksalsmoment beider Leben bestimmen sollte.“
Im Wechselspiel mit dem Pianisten Christoph Keller, der Klavierstücke von Stefan Wolpe, Arnold Schönberg und dessen Schüler Hanns Eisler aufführen wird, berichtet Heidy Zimmermann von der aussergewöhnlichen Freundschaft zwischen der Künstlerin und dem Komponisten.