«Der Handwerker als Edelmann»
Intermezzo in drei Teilen von Johann Adolf Hasse (1699-1783) Hofkapellmeister in Dresden, Text von Antonio Salvi Eine Koproduktion der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim
Personen Larinda Ein Bauernmädchen Vanesio Ein Handwerker
1. Akt Der begüterte «artigiano» (Handwerker) Vanesio wünscht, durch Heirat mit einem adligen Fräulein in die Gesellschaft aufzusteigen. Das Dienstmädchen Larinda führt sich als Fechtmeister und Tanzlehrer verkleidet ein und prüft mittels Unterweisung in gesellschaftlichem Schliff die Chancen des Kandiaten. Das erbärmliche Resultat aller Bemühungen bestätigt Larinda in ihrer Meinung, dass dieser Neureiche hinters Licht zu führen und als gute Partie für sie erreichbar sei.
2. Akt So erscheint sie in anderer Verkleidung und verschleiert als Adelsdame, die vor Sehnsucht nach Vanesio es wagt, ihm ihrerseits ihre Hand anzutragen. Da diese Hand die notarielle Überschreibung des gesamten Besitzes der Baronessa an den Bräutigam präsentiert, ist der Antrag für Vanesio überzeugend genug. Er schwört Treue und drängt auf rasche Heirat.
3. Akt Der Verblendung folgt promptes Erwachen. Nach vollzogener Trauung sieht sich Vanesio sowohl um das adlige Blut als auch um die Mitgift seiner Frau betrogen. Seinen Wahnsinnsanfällen begegnet diese mit Ohnmacht und weiteren weiblichen Verführungskoünsten, bis der Genasführte sich schliesslich ob der Fügung des Schicksals glücklich preist: die kluge, hübsche Kleinbürgerin hat die imaginäre Grande Dame besiegt.
„Die Karikatur trifft hier den hohlen Schein, dem keine echte Würde gegenübersteht. Vanesio wird erst sympathisch, als er sich entschliesst, er selbst und kein eitler Kavalier zu sein“
Larinda – Catriona Bühler, Sopran Vanesio – Chasper-Curò Mani, Bariton Orchester – Mitglieder der KammerSolistenZürich, Streichquintett und Cembalo Leitung – Arthur H. Lilienthal Biografie Regie, Bühne – Dr. Blagoy Apostolov Tanz, Choreographie – Bernhard Gertsch, Sarah Edgar Kostüm – Caroline Benz Licht – Cornelius Hunziker Produktionsleitung – ee edith eicher kulturvermittlung
Mit dem Ziel, vor allem selten bis nie gespielte Werke des 17. und 18. Jahrhunderts aufzuführen, setzt die kammeroper schweiz einen weiteren Meilenstein ins Schweizer Musikleben. Nachwuchstalente zu fördern, ihr schauspielerisches und stimmliches Können dem Publikum zu präsentieren, ist uns ein weiteres Anliegen. Berufsmusiker bilden das kleine Orchester. Da die Inszenierung auf das Wesentliche reduziert ist, kann an verschiedenen Schauplätzen gespielt werden. Im Unterschied zu den Produktionen der grossen Opernhäuser erlebt das Publikum das Geschehen zum Greifen nahe und wird zeitweilig mit einbezogen.