ASTM – Tage Théâtre Musical

théâtre musical

Première: Freitag 3. Mai Weitere Vorstellungen: Samstag 4. und Sonntag 5. Mai Beginn: 20.00 Uhr/Sonntag 18.00 Uhr Reservation: astm@gmx.ch Eintrittspreise: 30.-/20.-/Festivalpass 60.- Abendkasse und Bar: 1 Stunde vor Beginn Tel. 044 251 22 80 Weitere Informationen: www.theatremusical.ch


Die Stimme im experimentellen Musiktheater Freitag 3. Mai 2013 um 20 Uhr Perhaps Strange, Stefanie Grubenmann / Patrick Becker 3, 2, 1 Partez, We Spoke: New Music Company Abhandlung über den Ursprung der Sprache, Andreas Stahel / Hans Gysi Samstag 4. Mai 2013 um 20 Uhr Prise de Paroles, Guy-Loup Boisneau / Grégoire Durrande Untitled II [atmós], Aurélien Ferrette / Barblina Meierhans / Yuji Noguchi / Marcel Saegesser Sonntag 5. Mai 2013 um 18 Uhr Star, Stefanie Grubenmann / Patrick Becker Tenvelopes, Stephen Crowe / Samuel Stoll Lümpfftümpff, Ensemble SoloVoices Licht: Mathias Z. Bühler Grafik: Anneka Beatty Organisation: ASTM – Aurélien Ferrette, Barblina Meierhans, Yuji Noguchi Perhaps Strange Ich sitze auf dem Boden, alles liegt vor mir, in einer kleinen Pfanne. Aus Konsonanten und Lauten brodeln und zischen nach und nach ganze Sätze. Objekte und ihre Hüllen zusammen mit einer physischen Empfindung sind Material und Ausgangslage in meinen Arbeiten. Perhaps strange ist eine Performance über die wundersame Vermehrung mit einem Text von Kurt Schwitters. Performance: Stefanie Grubenmann Auge von aussen, technische Installation: Patrick Becker Text: Kurt Schwitters We Spoke: 3, 2, 1, Partez 3, 2, 1, Partez beinhaltet drei musiktheatrale Werke, die sich spezifisch auf Text oder Schrift beziehen: To the Earth von Frederic Rzewski rythmisiert einen Auszug der Homerischen Hymnen neu und begleitet diesen mit vier Blumentöpfen, Instrumente die inhaltlich an Erde erinnern. Lettre Piece 5 ‘Northern Cities’ von Matthew Shlomowitz besteht aus einer Serie Buchstaben und Ziffern mit Anweisungen, wie sie in Musik umzusetzen sind. Das gleiche Ausgangsmaterial wird mehrfach eingesetzt, woraus Klänge, Worte, Bewegungen und Schrift entstehen können. With Paper von James Saunders ist für Papier und eine unbestimmte Anzahl Performer geschrieben. Für jedes Blatt Papier definiert eine Instruktion ein zu zeichnendes Motiv oder eine Aktion, die auf dem Papier ausgeführt werden soll. Das Resultat dieser Aktionen wird verstärkt und bildet das musikalische Material. 3, 2, 1, Partez spielt inszenatorisch mit dem Unterschied zwischen Aktion und Immobilität auf der Bühne. Eine Variabilität entsteht, ob drei, zwei oder ein Musiker in Aktion ist: Partez! We Spoke New Music Company: Lucy Railton, Julien Annoni, Serge Vuille Regie: Florian Vuille   Abhandlung über den Ursprung der Sprache In der Performance geht es unter anderem darum, warum wir mit dem Atem Töne erzeugen, um die Kunst richtig zu brüllen und um die essentielle Frage: Worte sind nicht die Dinge, von denen wir sprechen. Was genau sind sie denn dann? In diesem Stück werden Zitate aus Johann Gottfried Herders 1770 erschienener Schrift Abhandlung über den Ursprung der Sprache verwendet. Der Text geht einer unter den damaligen Gelehrten heissdiskutierten Frage nach: Ist die menschliche Sprache ihrem Ursprung nach göttlich oder tierisch? Herders Zitate werden ergänzt und kontrastiert von göttlich-tierischen Lautgedichten und anderen Texten von Hans Gysi. Spiel, Konzept, Komposition: Andreas Stahel Texte, Regie: Hans Gysi Oeil extérieur: Ana Tajouiti


Prise de Paroles

Ein klangliches, theatrales und clowneskes Spektakel rund um das Wort. Guy-Loup Boisneau macht sich in Zusammenarbeit mit Grégoire Durrande auf um seine eigenen Texte in Form eines Musiktheaters auf die Bühne zu bringen. Texte sind für ihn klangliches Material: die Konsonanten bilden den Rhythmus, die Vokale eine Klangfarbe. Texte werden zu einem Vorwort an die Musik, der Inhalt erscheint im Hintergrund. Repetierte, gesungene, zerkaute, geflüsterte, sich drehende Worte beherbergen viel Absurdes und schaffen eine Atmosphäre, die der Imagination ihren Raum lässt. Ein Théâtre Musical-Solo für Stimme, Perkussion und Elektronik. Radiomanie (1983) von Guy Reibel, Dans Mon Pommier (UA 2013) Guy-Loup Boisneau / Grégoire Durrande, Le Soufflant (UA 2013) Guy-Loup Boisneau / Grégoire Durrande Perkussion, Stimme: Guy-Loup Boisneau Live-Elektronik: Grégoire Durrande UNTITLED II [atmós] Drei Stimmen, ein Wort: fünf Laute werden in die Länge gezogen, gestreckt soweit es möglich scheint. Wo zieht es sie hin, wohin verzieht sich die Bedeutung des Wortes? Untitled II [atmós] folgt der Sehnsucht nach Entkopplung. Ein installatives Spiel mit der Phonetik für drei Stimmen und Live-Elektronik. Stimmen: Aurélien Ferrette, Barblina Meierhans, Yuji Noguchi Live-Elektronik: Marcel Saegesser


Star

Ich betrete in einem Abendkleid die Bühne und will zum Singen ansetzen. Eine Performance über den Auftritt, das Scheitern und das Grossartig sein müssen. Über unwillkürliche Lautäusserungen, deren Klanglichkeit und physische Präsenz. Meine Performances entstehen durch die Feinwahrnehmung des Körpers mit seinen Strukturen und Geweben. Die ständigen Tonusveränderungen und inneren Bewegungen des Körpers geben mir Material, welches zwischen emotionsgeladenen Zuständen und abstraktem Stoff changiert. Vom entstehenden Material kann ich mich im Idealfall führen lassen und erforschen, wie Form jenseits von vorgeprägter Vorstellung entsteht. Das ist vielleicht eine Illusion. Performance: Stefanie Grubenmann Auge von aussen: Patrick Becker Tenvelopes Bruchstücke von notierter Musik oder instruierende, anregende Texte befinden sich in versiegelten Umschlägen in einer Tasche des Musikers. Eine computergenerierte Stimme wird abgespielt und überbringt die Ansagen des Komponisten, welcher der Umschläge ins Spiel umgesetzt werden soll. Daraufhin ist es Aufgabe des Musikers den richtigen Umschlag zu finden, ihn zu öffnen, die bizarre und verzwickte Musik zu enträtseln und zu performen. Tenvelopes versucht das mikrotonale Horn in seinem besten Licht darzustellen. Tenvelopes wurde von Samuel Stoll in Auftrag gegeben und erhält vom Komponisten für jede Aufführung eine neue, einzigartige Version. Performance, Horn: Samuel Stoll Komposition: Stephen Crowe Lümpfftümpff Im Zentrum der Musiktheaterproduktion Lümpfftümpff des Vokalensembles Solovoices steht die Ursonate von Kurt Schwitters, die in einer Büroinstallation inszeniert, in ihrer ganzen Länge gesprochen, gesungen und gebrüllt wird. Daneben sind Improvisationen und Kompositionen (J.-J. Knutti) über Werke von Schwitters zu hören. Dazwischen gelagert, überlagert und gesungen werden zusätzlich Werke von Jacques Demierre, Pierre Thoma und Mauricio Kagel sowie eine weitere Uraufführung, Vo’leun vir aï’ne O’peur heû’reun? von J.-Ch. Groffe. Ensemble SoloVoices: Francisca Näf, Jean-Jacques Knutti, Jean-Christoph Groffe.